^{Tag 10 (North Uist):}

Ich habe vergessen, mir was für‘s Frühstück zu holen, aber eine halbe Tafel
Schokolade aus dem Tankrucksack erfüllt die Aufgabe. Laut Google soll
ein Supermarkt auf Benbecula heute am Sonntag ab 11:00 geöffnet haben,
den werde ich anfahren. Aber vorerst lasse ich‘s ruhiger angehen, der
Campingplatz ist gut ausgestattet: Ich setze eine Waschmaschine in Betrieb.
Und tatsächlich hat das Internet recht: der Supermarkt hat geöffnet! Ich hole
mir was für 2 Tage Frühstück und traue meinen Augen nicht, was noch im
Supermarktregal zu finden ist: "Stretchy Poo" - ein brauner Sch**sshaufen
mit Augen, den kaufe ich! :-) Es war übrigens eine gute Idee, in den Regen-
sachen dorthin zu fahren, es regnet ordentlich. Der Verkehr ist zudem etwas
zähflüssig, da zahlreiche Marathonläufer auf den Straßen zur Vorsicht mahnen.
Auch gegen früher Nachmittag weiß ich immer noch nicht, ob und was ich
unternehmen will, da es immer wieder kurze Schauer gibt. Also: Wanderschuhe
an, Regencape einpacken und die nicht allzu weit entfernte "Trinity Temple"
Ruine anlaufen. Auf dem Rückweg entdecke ich noch einen Wanderweg zu
einem nahe gelegenen Loch, das ist mir zwar zu weit und zu matschig, aber
einen Kilometer weit traue ich mich rein und starte die Drohne für einen Rundflug.
Zurück am  Campingplatz mache ich dort ebenfalls noch einen Flug, da die Sonne
die Landschaft eindrucksvoll in Szene setzt. Meine Wäsche ist praktisch trocken,
dann wird‘s auch langsam Zeit für den Pub, vorher fahre ich aber noch die
Tanke an, nur zur Sicherheit… Ich leiste mir ein Guinness und Macaroni
mit garlic bread, damit bin ich auch schon abgefüllt. 

^{Tag 11 (North Uist-Benbecula Rundtour), ca. 180 km}

Der Himmel sieht nicht so dolle aus, aber die Wettervorhersage ist halbwegs
ordentlich - sehen wir mal, ob sie Recht behält. Beim Frühstück (und auch
in der Nacht zuvor) wollen mich allerdings die verflixten Midgets auffressen,
eine echte Plage… Am Morgen ist das Wetter ziemlich durchwachsen, ich
bekomme einige Schauer mit, einen heftigen sogar. Trotzdem fahre ich meine
Tagestour auf Benbecula und North Uist ab, es gibt viel zu sehen: Viel Heide-
landschaft, kleine Häfen und Buchten, Sandstrände und niedliche Siedlungen.
Auf der Rückfahrt halte ich an der Tanke an, die noch auf hat. Der kleine Laden
versorgt die Menschen mit Lebensmitteln, Glühbirnen, Klebstoff, Postkarten,
Blumensamen und Werkzeug - der ist gut sortiert, da erwerbe ich neben
Benzin auch noch 2 kleine Muffins, da die platten Mini-Croissants nicht allzu
viel hermachen. Ich werde meinen Schnupfen nicht los, den ich mir vermutlich
auf der Fahrt zum Campingplatz geholt habe, da es auf der Fahrt meist kühl und
ziemlich windig war. Der kleine Pub hat heute zu, daher habe ich mir auf der
Tagestour bei einem Hotel mit Restaurant einen Tisch reserviert, bin gespannt,
was die zu bieten haben: Die sind zwar spezialisiert auf "sea food", haben zum
Glück aber auch andere Sachen - ein Lendensteak soll‘s sein, dazu ein Bier,
trotz Weinkarte… ;-) An der Bar gibt‘s auch Whisky, der Abend ist also
gerettet! Ich unterhalte mich noch nett mit einem Engländer und seinem Freund,
einem Exil-Schotten, der in Amerika lebt. Müssen gut betucht sein, wenn sie
sich die Hotelpreise leisten können… Die ganze Zeit muß ich niesen und meine
Nase läuft wie verrückt, das muß irgendwie damit zusammenhängen, das es
im Restaurant deutlich zu warm ist. Zurück auf dem Campingplatz versuche
ich mich nochmal an Sternenfotos, aber es ist einfach zu bewölkt. Meine
letzten 2 Bierdosen werden vor dem Pod vertilgt…