Honda CB250 G5

08.11.2014 - Das Wetter lockt zwar eher zum Fahren statt zum
Schrauben, aber ich will endlich weiter kommen. Als Erstes werden
die Zündspulen verkabelt, die ich dazu aber wieder demontieren
muß, sonst komme ich an die Schraubanschlüsse nicht heran.
Dann schneide ich die beiden Stecker für die Hupe ab, verlängere
die Kabel mit den Stücken vom alten Kabelbaum und löte Flach-
steckhülsen an. So, die Hupe ist damit fertig, weiter geht es mit der
neuen O-Ring Kette. Das Auflegen geht problemlos, die Kette hat
auch die richtige Länge, aber das Kettenschloß ist extrem bockig...
Erst als ich es im Schraubstock einmal zusammenpresse, rutscht
die äußere Lasche weit genug drauf, damit der Schlitz für das
Kettenschloß frei sichtbar ist. Ich behellfe mir dann mit einer
Schraubzwinge und aufgesetzter kleiner Nuß, die genau über einen
der Zapfen passt, damit bekomme ich die Lasche soweit zusammen-
gedrückt, damit ich das Schloß anbringen kann. Leider schleift die
Kette am Kettenschutzblech, ich bekomme es auch nicht weit
genug mit der Hand gebogen, daher werden zwischen Blech und
Befestigung an der Schwinge zwei Kunststoffscheiben als Abstands-
halter gesetzt - jetzt paßt's... Nachdem die Kette gespannt ist, kann
auch die Hinterachse festgezogen werden, da fehlt jetzt nur noch ein
Dauersplint - das Sortiment muß ich aber erstmal suchen gehen.
Der Kickstarter ist ordentlich, aber der Chrom in einem etwas
schlechteren Zustand als beim nicht Passenden, er wird gereinigt, poliert
und die leichten Roststellen mit Silberfarbe quasi unsichtbar gemacht.
Der vom anderen Kicker wieder demontierte neue Kickstartgummi
und frisches Fett für Feder und Arretierkugel komplettieren das Teil,
das mit einer Befestigungsschraube aus VA Platz am Motor nimmt.
Den Deckel über dem Kettenritzel kann ich leider doch noch nicht
aufsetzen, da mir die Kugel zwischen Kupplungsbetätigung und
Druckstange fehlt. Via Google finde ich heraus, daß es sich um
eine 5/16" Kugel (wieso eigentlich Zoll?) handelt, ein Zehnerpack
(kleinste Menge) bei eBay wird für ein paar Euro ersteigert.
Bremspedal nebst Befestigungsbolzen wandern an den Rahmen,
für das Gestänge muß ich mir noch eine Halteschraube zurecht-
schneiden, was als letzte Tat des Tages im Bastelkeller gefertigt
wird. Es geht zwar nur sehr langsam vorwärts, aber immerhin...

16.11.2014 - Kalt, regnerisch und grau - Prima! Perfektes
Bastelwetter... Das Bremspedal will ich montieren, das Gestänge
stellt sich aber buchstäblich quer - ich komme nicht mehr an die
Halterung heran, nachdem das Pedal montiert ist. Zudem ist die
angefertigte Halteschraube zu kurz. Im Bastelkeller wird eine längere
Schraube gefertigt, die zwar paßt, aber damit zwischen Schwinge
und Rahmen nicht mehr genug Platz zum Bewegen des Pedals übrig
ist - eine andere Lösung muß her. Mit Gestänge und Pedal wandere
ich wieder in den Keller, eine M6 Schraube mit Schaft wird gekürzt,
abgeflacht und an der Fräse mit einer Bohrung für einen Splint versehen
- das sollte klappen. Täte es auch, wenn ich dran käme... Zudem
erweist sich das Bremsgestänge als zu kurz, was aber nicht sein kann
- der Bremschlüssel der hinteren Bremse müßte um einen Zahn versetzt
werden, dann würde auch das Gestänge lang genug sein. Ich bekomme
den Bremsschlüssel zwar ab, aber nicht mehr dran - die Welle drückt
sich nach innen weg. Das bedeutet, ich muß das Hinterrad komplett
ausbauen... Grrr! Endlich, nach fast 2 1/2 Stunden Bastelei, sitzen Pedal,
das Gestänge sowie der Bremschlüssel richtig. Ich fertige mir auf der
Fräse noch die fehlende Sechskantmutter für die Bremseinstellung an,
dann habe ich die Nase voll. Eine magere Ausbeute für soviel Arbeit,
das muß besser werden.

Ausgangsmaterial... ...und Endprodukt - die
Einstellmutter für die
hintere Bremse

22.11.2014 - Viel besser wird's heute auch nicht, aber es geht langsam
vorwärts: Die Rückholfeder für das Bremspedal wird montiert, vorher
werden die Federenden zum Schutz des Lacks am Rahmen noch mit
Schrumpfschlauch umwickelt. Dann wird in der Anschlagplatte des
Bremspedals das Gewinde nachgeschnitten, eine Anschlagschraube
hineingedreht, gekontert, das Spiel des Pedals eingestellt - fertig. Weiter
geht es mit den Vergasern, leider habe ich vergessen, mich rechtzeitig
um die notwendigen Befestigungsschellen zu kümmern, die fehlen jetzt.
Die Schellen gibt es noch neu, kosten aber satte 38 Euro... Das ist mir
zu viel, vorläufig besorge ich mir im Baumarkt ein paar normale verzinkte
Schlauchschellen und bestelle mir als Ersatz einen Satz Schellen in VA.
Die beiden Gaszüge (Öffner und Schließer) werden an der Vergaser-
batterie befestigt, dann die Vergaser am Zylinderkopf montiert. Die
beiden Luftfiltereinsätze sollen folgen, dazu muß ich aber erst einige
Teile der Elektrik neu verlegen, sonst reicht der Platz nicht. Nachdem
das erledigt ist, passen auch die Luftfilter. Jetzt fehlen noch die beiden
Blechgehäuse nebst zentraler Schraube, diese wird aus einem Stück
Gewindestab hergestellt, das notwendige Anschweißen einer Mutter
vertage ich aber auf morgen. Zuletzt pinsele ich mit einem Lackstift
noch den Kratzer im frischen Lack des Kupplungsdeckels bei.
Luftfilter und Vergaser sind wieder am Platz

23.11.2014 - Zuerst säge ich mir aus einer Gewindestange ein passendes
Stück für die Befestigung der Luftfilter und -abdeckungen zurecht, dann
wird auf ein Ende eine M6 Mutter gesetzt, angeschweißt und abgeschliffen
- damit habe ich einen Bolzen hergestellt. In der Garage muß ich ihn noch
etwas kürzen, aber dann kann ich die Luftfilter, die Blechabdeckungen
sowie die Seitendeckel montieren. Dann will ich endlich den Deckel über
dem Kettenritzel anbauen, hierbei hilft die ergatterte Kugel, die zwischen
Kupplungsbetätigung und Druckstange sitzt. Kupplungszug einhängen,
Deckel montieren, den Kupplungszug verlegen, die Kupplung einstellen
und - nichts geht... Die Kupplung trennt nicht. Habe ich was übersehen?
Ich baue den Deckel nochmal ab und sehe mir alles an: Der Mechanismus
funktioniert, die Kugel sitzt, aber irgendwie reicht der Betätigungsweg
nicht aus. Den Rest des Tages verbringe ich mit der verzweifelten Suche
nach dem Fehler: Ich suche mir aus dem alten Motor die Kupplungsteile
zusammen und vergleiche sie mit den verbauten Teilen, das Werkstatthand-
buch und der Teilekatalog werden konsultiert, der Kupplunsgdeckel wird
wieder abgebaut (wozu ich leider auch das Bremspedal und die rechte
Fußraste wieder demontieren muß), aber ich kann keinen Fehler finden.
Nach einer Messung fehlt mir fast ein ganzer Zentimeter, um die Kupplung
betätigen zu können - als wenn die Kupplungsdruckstange zu kurz oder
irgendwo ein Teil fehlen würde - es ist wie verhext! Frustiert breche ich
nach etlichen Stunden der Fehlersuche ab und suche im Internet nach
Lösungen für das Problem, 2 Tipps werde ich noch ausprobieren, dann
bin ich mit meinem Latein erstmal am Ende...

24.11.2014 - Mal nachdenken, was mir an Teilen offensichtlich noch fehlt:
Die Benzinschläuche, die Ablasschläuche der Schwimmerkammern und
der Schlauch der Kurbelgehäuseentlüftung. Dazu natürlich auch die
passenden Draht- Schlauchschellen. Im Internet recherchiere ich noch ein
wenig nach dem Problem mit der Kupplungsbetätigung, oft werden als
Quelle des Ärgers die beiden Kugelrampen genannt, die verschleissen
können, die werden neben den Schläuchen und den Drahtringen gleich
mitgeordert.

29.11.2014 - Ganz schön kalt ist es, daher ziehe ich "sexy" lange
Unterwäsche an, damit mir in der Garage nichts abfriert... ;-)
Ich will mich nochmal der Kupplung annehmen, dazu setze ich als
Erstes den Deckel wieder auf und - die Kupplung funktioniert...
Ich raff' es nicht: keine Änderung vorgenommen und das vermaledeite
Ding tut's auf Einmal! Wie dem auch sei, dann schrauben wir den Deckel
halt wieder fest. Die Dichtmasse an Kupplungsdeckel und Motorgehäuse
kann mit Verdünnung wieder abgerieben werden, die Dichtung ist noch
in Ordnung. Nach einer Stunde sitzen Deckel, Bremspedal, Kickstarter
und der Schalthebel wieder am Platz. Das nächste zu verbauende Teil
soll die Zündanlage bzw. die Impulsgeberplatte sein. Dazu muß die
Haltplatte mitsamt den Fliehgewichten für die Zündverstellung ausgebaut
werden. Laut Bedienungsanleitung soll der neue Rotor anstelle des
Kontaktnockens verbaut werden, dieser soll dazu "einfach abgezogen"
werden - die Fliehgewichte an meiner Zündverstellung sind aber mit
winzigen Blechklammern befestigt, eine Fummelarbeit erster Güte, die
trotz vor Kälte leicht zitternder Finger und unter Zuhilfenahme einer
Lupe auch gelingt. Danach kann ich die modifizierte Grundplatte
mitsamt den Impulsgebern montieren. Hoffentlich stimmt die Grund-
einstellung der Zündung, sonst gerät das erste Starten zu einem "Trial-
and Error" Spielchen. Dann möchte ich endlich den Halteriemen an
die Sitzbank montieren, dazu benötige ich aber andere Schrauben, da
diese sonst im Nu den Sitzbankbezug aufreißen würden. Im Baumarkt
bekomme ich Schloßschrauben mit flachem Kopf in VA, die sicher
besser geeignet sind als die Sechskantschrauben. Langsam wird's aber
zu spät zum Basteln, daher bringe ich nur noch die neue Auspuffanlage
und den Tank in die Garage und beende den Tag. Halt, doch noch nicht
ganz: Mir fehlen noch Zündkabel, Endkappen und Gummitüllen für die
Zündspulen, die werden flugs per Internet geordert.

Die elektronische Zündanlage ist eingebaut

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Letztes Update: 29.11.2014