Honda CB250 G5

22.08.2014 - Das Anpassen und Montieren des Tankdeckels
mitsamt Schloss kostet mich fast eine Stunde: Einerseits muss
ich mit dem frisch lackierten Tank vorsichtig umgehen, anderer-
seits muss ich an den Halterungen herumfeilen, da durch die
Lackierung die Abstände nicht mehr ganz passen. Der Lack
muss langsam von Halterungen und Bohrungen weggeschliffen
werden, bis alles wieder passt. Ich ersetze die originalen Halte-
nieten durch M2 Schrauben aus VA, dann kommt der neue
Benzinhahn dran - Uff, kein Kratzer am Tank... Dann mache
ich mich wieder über die Vergaser her, die beiden Choke-
klappen werden wieder montiert und die Schraubenenden
mit einem Körnerpunkt verstemmt, damit sie nicht heraus-
fallen können. Dann folgen Betätigungshebel und -gestänge,
die vorher noch ein Ultraschallbad über sich ergehen lassen müssen.
Ein in den USA erworbener Schraubensatz aus VA für die
Vergaser hilft beim Zusammenbau. Gasschieber und Membranen
wandern wieder an ihren Platz, gehalten von den neu verchromten
Deckeln, die vor ein paar Tagen endlich an Land gekommen sind.
Die Vergaser werden wieder an der Alubrücke montiert, die
Gestänge grob vorjustiert und zuletzt das Schwimmerniveau
eingestellt. Die neuen Schwimmerkammerdichtungen muss
ich mit etwas Dichtmasse ankleben, sonst rutschen sie immer
wieder aus den Führungen. Sehen wirklich gut aus, die über-
holten Teile! Bald kann und soll der Motor wieder in den Rahmen,
allerdings kann ich die untere, noch zu überholende Motor-
halterung nicht mehr finden...

Der Tank ist ebenso... ...wie die Vergaser... ...fertig zum Einbau

29.08.2014 - Ich habe 2 Freunde (Dank an Dieter und Ernst im Voraus)
"eingeladen", um mir am Sonntag beim Einbau des Motors zur Hand zu
gehen, daher wird's Zeit, noch ein paar Dinge vorzubereiten: Die fehlende
Motorhalterung hatte ich mittlerweile gefunden, entrostet und schwarz gepinselt,
jetzt fehlen noch die Schrauben für die Halterungen. Ich hatte schon vor einer
Woche Sechskant VA- Schrauben bestellt, die passenden Maße muss ich
mit der Säge und dem Gewindeschneider herstellen. Die lange Stange, die durch
Motor und Rahmen geht und auch noch die vorderen Fußrasten trägt, wird
aus einer überlangen Sechskantschraube hergestellt und der gleichen Be-
handlung unterzogen. 2 Schrauben bekomme ich beim örtlichen Eisenhandel,
lediglich eine der beiden wird vermutlich 5 mm zu kurz sein, die werde ich
nachbestellen. Die beiden Krümmerflansche hatte ich neu verchromen lassen,
die halben Ringe, die den Auspuffkrümmer in den Kopf drücken, sehen
dagegen noch schäbig aus... Entrosten und schwarz lackieren, verchromen
oder neu kaufen? Nein, ich weiss was Besseres: Nachbauen aus VA! Leider
habe ich weder passendes Rohmaterial noch könnte das Drehbankfutter diese
Dimensionen aufnehmen, daher darf sich mein Dreher mal wieder auf Arbeit
freuen, die ich ihm auch gleich vorbeibringe. Am Sonntag wird's auf jeden Fall
spannend werden!

30.08.2014 - Zwei Dinge müssen noch erledigt werden, bevor der Motor
eingebaut werden kann: Das Anlasserkabel muss am Motor statt am Motorrad
befestigt werden und der Rahmen muss zum Schutz vor Kratzern abgeklebt
werden - fahren wir also erstmal zum Baumarkt. Ich brauche ein Material,
das ausreichend stabil ist, aber nicht zu dick aufträgt. Isolierrohre aus dem
Klempnerbereich schützen zwar gut, sind aber eindeutig zu dick. Bücherfolie
wäre gut, gibt's hier aber nicht, in der Maler- und Lackiererecke werde ich
dann fündig: Sogenanntes Malervlies (Abdeckfolie mit Stoff beklebt) sollte
optimal für den Zweck sein. In der Garage wird das Vlies zugeschnitten und
mit Klebeband an den Rahmenrohren befestigt, dann verlege ich noch das
Anlasserkabel am Motor entlang - das war's für Heute.

31.08.2014 - Pünktlich um 11 geht's los, die Freunde sind da, ein paar kurze
Einweisungen und der Motor wird in den Rahmen gehoben. Der hintere Bolzen
wird zuerst eingesetzt, dann folgen das Dreiecksblech hinten oben, der Halte-
bügel unten und die beiden Knotenbleche oben. Nach einer guten 3/4 Stunde
sitzt der Motor, die Schrauben sind vorläufig nur handfest angezogen. Passt,
wackelt und hat Luft! Die Fußrasten am Ende des hinteren Bolzens sehen
etwas merkwürdig nach oben gebogen aus - ob das normal ist? Das werde
ich noch prüfen. Einer der Bolzen aus meinem Bestand ist zu kurz, der muss
nachbestellt werden. Gut, zurück zum Bastelkeller, ich zerlege, reinige und
poliere noch Kickstarter und Schalthebel, beide bekommen auch neue
Gummiteile, damit ist Feierabend.
Da sitzt er wieder... Der Kickstartergummi ist, zur
eindeutigen Identifikation, mit
dem Schriftzug "Kickstarter"
versehen!

06.09.2014 - Der letzte fehlende Haltebolzen für den Motor ist da, daher
geht es ab in die Garage. Die Bolzen werden eingesetzt und festgezogen, aber
die beiden vorne unten sind etwas zu lange bzw. sie haben nicht genug Gewinde,
prompt frisst sich der eine auf der Mutter fest. Los kriege ich's nicht mehr, bleibt
nur der Versuch, die Schraube abzureissen - was zum Glück sogar klappt. Im
Baumarkt hole ich mir Ersatz, der ordentlich gekürzt und das Gewinde nach-
geschnitten wird, damit sitzt der Motor wieder fest im Rahmen. Vor dem Urlaub
dürfte dies auch die letzte Aktion gewesen sein.

13.10.2014 - Zeit habe ich immer noch nicht, aber die im August beim Dreher
in Auftrag gegebenen Halbmonde für die Krümmerbefestigungen sind fertig, die
hole ich ab - und muss beim Preis erstmal schlucken: satte 80 Euro knöpft man
mir für die zugegeben gut geraten Replikas aus VA ab... Ein teures Mopped
wird das!
Schön, aber teuer... Rechts ein Altteil zum Vergleich

01.11.2014
- Endlich Luft, an der Honda weiter zu arbeiten... Aber wo war
ich eigentlich stehen geblieben? Spielt keine Rolle, es gibt noch genug zu tun.
Ich versuche erneut den Kickstarter zu montieren, aber selbst nach Demontage
der rechten Fußraste klappt es nicht: der Schwinghebel schlägt am Kupplungs-
deckel an, es sieht so aus, als ob der Kickstarter von einem anderen Modell
stammt. Na schön, machen wir anderswo weiter: Das Zündschloss soll mitsamt
der Hupe seinen Platz am Rahmen einnehmen, dazu brauche ich passende
Schrauben - die noch im Bastelkeller sind. Beladen wir zunächst das Auto
mit den Schraubensortimentskästen und weiteren Ersatzteilen für's Mopped.
Passende Schrauben habe ich jetzt, aber die Anschlüsse für die Zündkabel
liegen im Weg, daher müssen zunächst die Zündspulen etwas versetzt werden.
Auch der Chromhalter für die Welle des Drehzahlmessers wird an der Halterung
befestigt, da fehlt jetzt nur noch die Halteschraube der Welle im Zylinderkopf-
deckel. Die Elektrik benötigt auch noch etwas Zuwendung: Zuerst wird ein
4² Massekabel für den Motor angefertigt, am Zylinderkopf und am Rahmen
befestigt, dann die beiden Massekabel des Hauptkabelbaums. Für das Steuer-
gerät der elektronischen Zündung muss ich mir noch ein Plätzchen suchen,
aber erst, wenn die Luftfilter montiert sind - vorher ist nicht endgültig klar,
wo genug Platz ist. Die Hupe kann ich leider noch nicht anklemmen - die Kabel
sind zu kurz. Im Bastelkeller schneide ich mir aus einem der alten Kabel-
bäume zwei farblich passende Stücke heraus, nur die Stecker muss ich ändern,
da an meiner "amerikanischen" Hupe (die hat im Gegensatz zur europäischen
Ausführung ein schönes Ziergitter) Flachstecker statt der japanischen Rund-
stecker dran sind. Ein weiteres Problem lässt sich mittels Drehbank schnell
beheben: Der (Replika-) Kupplungszug passt nicht in die Aufnahme des
Kupplungsdeckels, der Aufnahmedorn des Zugs lässt sich zum Glück einfach
vom Zug abziehen, in die Drehbank einspannen und um 2 Milimeter abdrehen.
Als letzte Tat heute auktioniere ich mir noch einen (hoffentlich passenden)
Kickstarter. Ich finde sogar Neuteile, die sind mit Preisen zwischen 220 und
270 Euro allerdings deutlich überteuert.

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Letztes Update: 01.11.2014