Honda CB250 G5

22.12.2020 - Ein wenig Zeit habe ich nach Feierabend, ich versuche,
aus 2 defekten Anlassern ein funktionierendes Teil zu bauen. Nachdem
ich denjenigen, der sich beim Test an einer Batterie noch gedreht hat,
zerlegt habe, zeigen sich nicht viele Probleme: Der Anlasserkopf mit
seinem Planetengetriebe ist nicht mehr in Ordnung, der Rest sieht gut
aus und bedarf nur der Schmierung. Der Kollektor des Anlassers wird
in die Drehbank eingespannt und fein mit 400er Schleifpapier geglättet,
die Rillen werden mit einem Messer von Schmutz und Abrieb und
befreit, dann setze ich die Teile soweit zusammen, es folgen 2 Schichten
Silberlack und eine Schicht Klarlack, das muß erstmal trocknen.

Frisch abgezogen: der Kollektor des Anlassers.

23.12.2020 - Dieter kommt vorbei, er hat etwas Zeit. Zuerst setzen
wir den Anlasser komplett zusammen und dackeln in die Garage.
Der Anlasser wird an einer Batterie mit Starthilfekabeln angeklemmt
und getestet - er dreht und scheint Kraft zu haben - Ufff.. Dann wird
er an den Motor geflanscht, leider ist die Anlasserkette zu lang ge-
worden und muß durch ein Neuteil ersetzt werden. Zurück in den
Bastelkeller, wir nehmen uns die 4 Ventildeckelchen vor, sie werden
abgeschliffen und poliert. Zuletzt sichten wir die uns zur Verfügung
stehenden Vergaser und Teile. Es ist viel da, aber das wird eine
ordentliche Puzzelei, daraus ein brauchbares Pärchen zusammen
zu setzen...

Zusammengebaut ist
der Anlasser...
...und nun auch verbaut. Die Kette für den
Anlasser ist zu lang geworden.
Auch das Ritzel, der
Leerlaufkontakt und das
Schutzblech sind dran.
Frisch aufpoliert:
Die Ventildeckelchen.
Da wartet noch eine
grössere Aufgabe auf uns.

24.12.2020 - Natürlich wird heute gearbeitet - zumindest bis zum Abend.
Wir ziehen uns in den beengten Bastelkeller zurück und setzen den Heiz-
lüfter in Betrieb. Zwei saubere Vergasergehäuse (waren bereits an der anderen
CB250 kurz in Betrieb und daher bereits gereinigt) warten auf Komplettierung
und Teile. Zuerst brauchen wir für den ersten Vergaser eine Drosselklappe und
ein paar Dichtungen, wir setzen die Klappe ein, prüfen das Spiel und kontrollieren
anhand einiger anderer Vergaserwracks, ob wir alles richtig zusammen gesetzt
haben. Weiter geht es mit der Unterseite: Alle Düsen, der Schwimmer, das
Schwimmernadelventil und anderes Zeugs fehlen, wir haben aber Überholsätze,
die viel, aber nicht alles an Teilen hergeben, manche Brocken müssen wir aus
den anderen Vergasern klauen, reinigen und unserem Vergaser einverleiben.
Viel Zeit geht für die Recherche drauf, was wo in welcher Größe wo hin gehört,
bis wir die Oberseite mit den Luftdüsen, dem Kolben, der Düsennadel und
der Membran einsetzen können, gefolgt von einem nagelneuen Chromdeckel.
Als I-Tüpfelchen findet sich im Teilefundus noch ein kompletter Satz Edelstahl-
Schrauben - ein Vergaser ist fertig.

Eine Menge Kleinzeugs muß
gereinigt und poliert werden.
Da fehlt noch das ein
oder andere Teil...
Saubere Arbeit!

26.12.2020 - Gestern haben wir uns eine Auszeit gegönnt, aber heute geht es
weiter. Der zweite Vergaser wird zusammen gesetzt, diesmal geht es bedeutend
schneller, da wir nun die Einzelteile gut kennen. Trotz insgesamt 8 Vergasern,
die uns zur Verfügung stehen, mangelt es immer wieder an den gleichen Teilen,
wir müssen ordentlich räubern. Egal, schließlich ist der 2. Vergaser fertig, nun
müssen die beiden auf die Vergaserbrücke gesetzt und gekoppelt werden.
Das klappt, aber nachdem die Drosselklappen verbunden sind, gehen sie so
schwer, dass sie klemmen, woran liegt's? Solange die Vergaser noch "solo"
waren, lief alles leicht, demnach muß die Koppelung verbogen sein. Wir klopfen
und biegen mit einem Schraubenzieher dran herum, bis es wieder besser wird,
das war's. Die Vergaser sind bereit, wir räumen noch die ganzen Überbeibsel
zusammen und beenden den Arbeitstag.
Machen was her: die überholten Vergaser.

27.12.2020 - Es ist bitterkalt und windig in der Garage... Wir suchen oder
"bauen" uns die passenden Schrauben für die Motorhalterungen zusammen
und machen alles bereit für den Einbau des Motors. Weiter geht's mit dem
Anlasserkabel, das vor dem Einbau des Motors verlegt werden sollte, sonst
hat man kaum Platz. Wir haben 2 davon, das bessere soll genutzt werden,
aber bei beiden ist der Schutz um die Isolierung zerbröselt. Am besten wäre
ein Stück Benzinschlauch, aber der ist zu dickwandig, ein Bougierrohr tut's
auch. Eine der Kabelösen muß abgezwickt werden, damit wir das Bougierrohr
montieren können, wir nutzen ein Gleitmittel für Kabel, um das Rohr auf das
Kabel zu schieben, erst nach 15 Minuten gelingt es uns. Dieter wird's zu
kalt, er zieht sich zurück. Ich werfe das 150 Watt Lötmonster an, dann
wird eine neue Ringöse erst vercrimpt, dann verlötet, vorher wird noch ein
neuer Gummischutz für den Stromanschluß montiert. Ich lege das Kabel
am Motor entlang, zwei isolierte Kabelklemmen nehmen das Kabel auf.
Leider muß ich dafür auch noch zwei längere Schrauben anfertigen, da
die Kabelschellen recht dick sind und die Schrauben zu kurz. Aber
jetzt wird's auch mir zu kalt, ich räume das Feld.

Die Motorhalterungen
sind bereit.
Schicke Kabelschellen.
DAS ist ein Löt-
kolben für Erwachsene!
Gecrimpt und verlötet. Das Anlasserkabel
verläuft unter dem Motor.


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Letztes Update: 27.12.2020