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           Tag 9 (Milazzo-Schiffstour-Eolische Inseln):
		     
			Nach dem Frühstück geht's zu Fuß Richtung Fähre, jede Menge 
		  Hutverkäufer wollen einem auf Biegen und Brechen eine Kopfbedeckung 
		  verkaufen, die sind aber eher was für "ältere" Herrschaften, zu 
		  denen ich mich (noch) nicht zähle. Einer ist hartnäckig und läuft 
		  mir hinterher, aber ich kann ihn abwimmeln. Sein Berufsstolz ist 
		  endgültig geknickt, als er sieht, das ich bei einem Kollegen eine 
		  Kappe erstehe (die er nicht hatte) - Das Leben ist hart... :-) Die 
		  Fähre ist, scheint's, bis auf den letzten Platz belegt, ob man von 
		  den Inseln angesichts der Menschenmassen überhaupt noch was zu 
		  Gesicht bekommt? Doch, klappt, man muß nur die Lücken zwischen den 
		  über die Bordwand ragenden Köpfen nutzen, dann geht's... :-) 
		  Panarea ist sehenswert, winzige Sträßchen, in denen zumeist 
		  Elektrokarren als Taxis hin- und herflitzen, um die Touristen entweder 
		  zum Strand oder einer archäologischen Stätte zu kutschieren. Ich laufe 
		  dagegen ein paar der Straßen ab, genieße die Ausblicke und trete 
		  noch ein wenig Wasser. Wenn ich im Ort eine Badehose hätte kaufen 
		  können, wäre ich schwimmen gegangen, aber auch so war's schön. Ich 
		  denke, nachdem die täglichen Touriboote wieder abgelegt haben, sind 
		  die Einheimischen praktisch wieder unter sich, abgesehen vom 
		  gelegentlichen Grummeln des Vulkans... Der Bootskapitän fährt auf 
		  Stromboli recht dicht am Dörflein Ginostra vorbei, das sich 
		  angeblich rühmen kann, den kleinsten Hafen der Welt zu besitzen. 
		  Beim Anlegen eines anderen Touristenbootes in Stromboli fällt doch 
		  tatsäch- lich einer der Stewards ins Wasser...und eine ordentliche 
		  Ratsche am Arm hat er sich auch noch geholt - wie peinlich - er 
		  trägt's mit Fassung. Das Städtchen Stromboli selbst ist zwar größer 
		  als Panarea, hat meiner Meinung nach aber nicht dessen 
		  Ausstrahlung. Hier erstehe ich für Freund Dieter nach telefonischer 
		  Absprache eine Kachel für dessen Hauswand, wobei man mir glaubhaft 
		  versichert, die Kachel sei in der Glut des Vulkans gebrannt 
		  worden... An einer kleinen Bar bekomme ich tatsächlich ein Radler, 
		  genauer gesagt, zwei - genau das hat mir gefehlt. Nach dem 
		  obligatorischen Strand- besuch mit Wassertreten geht's wieder an 
		  Bord. Nach dem Ablegen wartet der Kapitän noch ein paar Meter vor 
		  dem Anleger und richtig, ein verspätetes Pärchen taucht noch auf - 
		  der Kapitän kennt eben seine Pappenheimer. Das Essen an Bord 
		  schenke ich mir, einerseits ist's zu voll, andererseits kann ich 
		  mir so einen guten Standplatz an der Reling für die Vorbeifahrt an 
		  der "Feuerrutsche" des Vulkans sichern. Zuerst noch wenig 
		  spektakulär, aber je dunkler es wird, umso lebhafter kann man die 
		  rötlichen Ausbrüche, die Rauchsäulen und die fliegenden Lavabrocken 
		  sehen. Ein Schauspiel, das sich bei einer Nachtwanderung zum Gipfel 
		  noch besser sehen läßt, wie man sogar aus der Ferne an den 
		  Blitzlichtern der Foto- grafen auf dem Gipfel beobachten kann - das 
		  werde ich noch nachholen! Den Abschluss findet der Tag im selben 
		  Ristorante am Hafen wie Gestern - Ich habe Hunger! Danach schwächle 
		  ich stark, kein Wunder nach diesem ereignisreichen Tag. Und er ist 
		  noch nicht zu Ende: Auf den paar hundert Metern zum B&B erwischt 
		  mich noch ein heftiger Regensturm - Wo kommt der bloß her? Vom 
		  Schiff aus war alles wolkenlos....   
		  
				
					
					
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					Der Stromboli ist 
					schon in Sichtweite | 
					Fantastische Lava- 
					Formationen... | 
					...finden sich überall | 
				 
				
					
					
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					| Panarea lockt mit... | 
					...wunderschönen... | 
					...Fotomotiven | 
				 
				
					
					
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					| Ein Fest der 
					Farben... | 
					...und Formen | 
					Lavagrotte | 
				 
				
					
					
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					Das Dienstfahrzeug 
					der Polizeistation auf Stromboli - ein Elektroauto... | 
					Was sich jeder 
					Tourist wünscht! | 
					Malerische Gassen | 
				 
				
					
					
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					| Das Geschäft blüht | 
					Markante Lavainsel | 
					Der Stromboli wartet | 
				 
			 
			  
				  
				  
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				  | Es wird dunkler... | 
				  ...und die 
				  Ausbrüche... | 
			   
			  
				  
				  
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				  | ...immer besser 
				  sichtbar | 
				  Darauf wird fieberhaft 
				  gewartet! | 
			   
		   
		   
			Tag 10 (Milazzo-Cefalu, ca. 330 km):
		    
		   
  
			Ich wache von einem heftigen Donnerschlag auf - irgendwo in der Nähe 
			hat der Blitz eingeschlagen. Ich kann das Mopped zwar im Trockenen 
			beladen, aber kurz danach muß ich doch die Regenhose anziehen, 
			einige Straßen sind teils ordentlich überflutet. Der Regen nimmt 
			zeitweise apokalyptische Ausmaße an, daher kürze ich diesmal die 
			Route aus Eigenschutz ab, da in den Bergen der Regen festhängt. 
			Tindari wird daher nicht angefahren, ein schnelles Foto vom 
			laufenden Mopped aus und weiter geht's an der Küste entlang, wo 
			es trockener aussieht. Einen kleinen Abstecher ins Gebirge mache 
			ich doch noch, als sich das Wetter bessert: eine tolle, sehr 
			kurvige, aber auch bucklige Piste führt bis auf 1500 m, zeitweise 
			ist's total vernebelt. Auf der Straße bekommt man so ziemlich 
			Alles zu sehen: Steine, kleine Äste, Laub, überfahrene Katzen, 
			Füchse und auch Hunde...Verdammt, das letzte Viech lebt noch und 
			pennt schlichtweg auf der Straße, im Moment, als ich's passieren 
			will, steht der dumme Köter auf und rennt mir genau ins 
			Vorderrad. Ich bremse, was das Zeug hält, halte den Lenker aber 
			gerade, sonst lege ich mich ganz sicher hin, ich erwische das Viech 
			und kann hören, wie es an der Leitplanke einschlägt, halte aber 
			nicht an, da ich froh bin, mich nicht hingelegt zu haben. Man mag 
			mich für herzlos halten, aber im Rückspiegel sehe ich noch, wie 
			der Hund sich aufrappelt und im Gebüsch verschwindet. Ufff, 
			Adrenalin pur! In Cefalu lande ich in einer Fußgängerzone, um 
			mein B&B zu finden - parken darf man da aber eigentlich nicht... 
			Ich lade also schnell ab und suche eine geschlagene halbe Stunde 
			nach einem Parkplatz, finde aber nur am Hafen was Legales, eine 
			Viertelstunde Fußmarsch von der Unter- kunft entfernt. 
			Entsprechend bedient bin ich, besonders, da ich nach Duschen und 
			Klamottenwechsel nochmals an den Hafen marschieren muß, um den 
			extra für diesen Urlaub gekauften GPS- Tracker zu installieren 
			und aktivieren. Der Nächste, der mich anspricht, fängt sich eine, 
			soviel steht fest! Ich beruhige mich aber wieder etwas und sehe 
			mir das Städtchen ein wenig an, eine traumhafte Lage mit feinem 
			Sand- strand, die Altstadt ein atemberaubend schöner Anblick, 
			daher aller- dings auch total überlaufen. Meine Meinung festigt 
			sich: Lieber Naturschönheiten als Städte besichtigen... Am Strand 
			etwas abseits finde ich ein gutes Ristorante und unterhalte mich 
			nett auf Englisch mit einem holländischen Pärchen am Nebentisch.
			
  
		  
			  
				  
				  
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				  | Ausblick in die 
				  Bergwelt Siziliens | 
				  Cefalu ist sehenswert | 
				  Strandpromenade | 
			   
			  
				  
				  
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				  | Die Altstadt liegt 
				  malerisch... | 
				  ...auf einem 
				  Felsvorsprung | 
				  Die große Piazza | 
			   
		   
			Tag 11 (Cefalu-Palermo, ca. 280 km):
		    
		   
  
			Der Tag beginnt so schlecht, wie er gestern aufgehört hat, vom 
			Abend- essen mal abgesehen: ich versuche während der 
			"Öffnungszeiten" der Innenstadt (bis 09:30 darf die historische 
			Innenstadt von Jedem befahren werden) mein Mopped vor dem Hotel 
			zu parken und zu beladen. Es soll aber wohl nicht sein: Mein Navi 
			will mich immer wieder gegen Einbahn- straßen lotsen, bis ich 
			entnervt aufgebe und wieder Richtung Hafen umdrehe, um mich von 
			dieser Seite so nahe wie möglich ans Hotel zu pirschen. In einer 
			Seitenstraße parke ich das Mopped und latsche dreimal mit Gepäck 
			beladen zum Fahrzeug, bis alles am Platz ist. Für Frühstück ist 
			natürlich keine Zeit mehr angesichts der schon überschrittenen 
			"Frei- stunde". Ich ziehe mich auf der Straße um (mir ist eh' 
			schon alles egal...) und rödele das Gepäck auf. Trotzdem meckert 
			mich noch ein Polizist an, ich komme aber nochmal davon - Puh, 
			nix wie raus hier! Die ausgesuchte Strecke ins Gebirge macht aber 
			wieder Spaß, ich verabrede mich mit den Freunden Benno und Hilde 
			(die einige Tage vor mir nach Sizilien geflogen und mit dem 
			Mietwagen unterwegs sind) im Städtchen Prizzi, das halb- wegs auf 
			beider Route liegt. Lustig, sich mitten in Sizilien zu treffen, man 
			unterhält sich über die jeweiligen Erfahrungen in und mit Sizilien, 
			außerdem spricht uns noch ein älterer Herr an, der lange Zeit als 
			Gastarbeiter in Deutschland gearbeitet hat, seine Kinder wohnen 
			auch dort und so fährt er alle paar Monate einmal mit dem Zug 
			nach Deutschland, um sie dort zu treffen. Schließlich gehen die 
			Freunde ihrer Wege und ich steuere Palermo, mein Tagesziel, an. 
			Der Verkehr ist ebenso chaotisch wie in Rom, ich finde aber auf 
			Anhieb mein B&B, lediglich mein Mopped darf ich in der gelb 
			markierten Zone nicht stehenlassen, wie mir die Dame des Hauses 
			versichert. Aber direkt vorm Haus ist noch ein blau markierter 
			Bereich, den ich nutzen darf. Beim Ausparken passiert's prompt: mein 
			Fuß rutscht ab und ich kippe auf einen Roller, der ebenfalls gerade 
			ausparken will. Mit vereinten Kräften heben wir die schwere BMW 
			wieder in die Waagerechte. Resultat: Griffgummi gelockert, Spiegel 
			lose und Griffarmatur verdreht - nichts Gravierendes. Der Scooter 
			hat womöglich eine neue Schramme abbekommen, was der Besitzer 
			aber mit einem Schulterzucken abtut... Mein Dank, auch für die 
			Hilfe, ist ihm gewiß. Das B&B Zimmer ist hochherrschaftlich, mit 
			einer gediegenen Einrichtung im alten Stil - sieht man in dieser 
			Preisklasse nicht so häufig. Ein paar Besorgungen wollen getätigt 
			werden, gegenüber findet sich tatsächlich ein Uhrmacher, der das 
			fast gerissene Armband meiner Arm- banduhr ersetzt, in einem 
			Supermarkt erstehe ich buchstäblich eine Minute vor Ladenschluß 
			neben Getränkenachschub auch Sekunden- kleber, um den losen 
			Griffgummi der BMW wieder zu befestigen. Nachdem dies erledigt 
			ist (Dusche nebst Klamottenwechsel war schon vorher fällig), geht 
			es in die City, Essen fassen. Da ich gerne am Hafen sitze und den 
			Blick aufs Wasser genieße, versuche ich's dort zuerst - Palermo 
			enttäuscht mich da allerdings ein wenig, am Yachthafen ist kein 
			einziges Restaurant zu finden, lediglich ein paar Imbißbuden. Als 
			ich gerade umdrehen will, finde ich doch noch was, etwas zu spät 
			realisiere ich, das dies ein auf Fischspezialitäten ausgerichtetes 
			Ristorante ist und bescheide mich mit einem der wenigen Gerichte auf 
			der Karte, die nicht mit Ingredienzen aus dem Wasser gekocht wird: 
			Spaghetti al Olio, die recht scharf mit Pepperoni angemacht sind, 
			aber mir für Heute auch genügen, der restliche Hunger wird 
			weggetrunken...  
		  
			  
				  
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				  | Die Bergwelt Siziliens... | 
				  ...überrascht immer wieder... | 
				  ...mit anderen Ansichten | 
			   
		   
			  
				  
				  
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				  | Das Wetter hält sich | 
				  In Palermo riecht es 
				  zuweilen... Leider in ganz Sizilien (und auch Italien) 
				  nicht selten anzutreffen | 
			   
		   
		  Tag 12 (Palermo-Besichtigungstour) 
  
			Nach dem Frühstück wappne ich mich für Palermo. Einige Piazzen 
		  werden besichtigt, einige Brunnen wie die Fontana Pretoria angelaufen, 
		  die Piazza Quattro Canti ist besonders eindrucksvoll mit ihren konkav 
		  gewölbten Hausfassaden, aber mir ist, ehrlich gesagt, Palermo zu laut, 
		  zu eng, zu chaotisch. In Rom ist es zwar ähnlich, aber man findet auch 
		  Orte der Ruhe, die Straßen sind weitläufiger. In Palermo ist man 
		  praktisch ständig von Lärm und Abgasen umgeben, mir fällt das Atmen 
		  fast schon schwer. Man muß vermutlich in einer solchen Stadt 
		  geboren sein, um sie zu lieben. Der Hafen schließlich erlaubt ein 
		  wenig Entspannung, ein Eis später geht es mir wieder besser. Die 
		  Kathedrale ist recht eindrucksvoll, der Normannenpalast wird als 
		  nächste Station angesteuert, da komme ich aber wegen meines 
		  Fotorucksacks leider nicht rein. Na gut, ein kleines 
		  Vorabendnickerchen hat noch Keinem geschadet... Danach finde ich 
		  eine Buchhandlung, die auch Musik- und Video-CD's/DVD's im 
		  Sortiment hat, auf Verdacht erstehe ich eine CD mit sizilianischer 
		  Musik, mal hören, ob da was Brauchbares für die Urlaubs- DVD dabei 
		  ist. Das bunte Abendleben konzentriert sich offenbar rund um das 
		  Theatro Massimo, reichlich Cafés, Bars, Ristorante, Rosticcheria, 
		  Osteria, Birreira, Pizzerien undwasweissich versammeln sich dort, 
		  der Trubel ist unbeschreiblich. Der Fernseher der Pizzeria zeigt 
		  ein Fußballspiel Neapel vs. Dortmund, bin gespannt, wer besser 
		  ist... Die zahlreichen Straßenverkäufer mit ihren Rosen, 
		  handgemachten Figuren und sonstigen Artikeln gehen mir langsam auf 
		  die Nerven, sie sind zwar nicht aggressiv, aber äußerst zahlreich, 
		  manchmal hat man keine 5 Minuten Ruhe... Dortmund verliert verdient 
		  2:1 - Neapel war einfach besser - während sich einer der Kellner 
		  förmlich im Eilschritt zerreißt, um die Wünsche der Gäste zu 
		  erfüllen.  
		  
				
					
					
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					| Die Fontana Pretoria | 
					Piazza de Quattro 
					Canti | 
					Der Herr lächelt 
					zufrieden... | 
				 
				 
			
			 
				
					
					
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					| Der Dom - prachtvoll | 
					Eine 
					Hochzeitskutsche? | 
					Reich verzierte 
					Altäre... | 
				 
				 
				
					
					
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					...schmücken das 
					Innere des Doms | 
					Ein ganzer 
					Straßenzug voller Anitiquitäten | 
				 
			 
			 
			 
			 
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