Island 18.08. - 17.09.2012

Tag 29 (Hirtshals-Eckernförde, ca. 450 km):

Erst finde ich das Deck, auf dem mein Mopped parkt nicht, dann
muß ich alle Gepäckstücke einzeln auf dem Kopf tragend zur BMW
wuchten, weil alles eng mit Autos zugestellt ist... Bis ich alles an Ort
und Stelle und verzurrt habe, bin ich in Schweiß gebadet - ich hasse
solche Autofähren... Das Schiff ist pünktlich, das Ausladen dagegen
zieht sich, da die Autos auf unserem Deck wenden müssen, zudem
springt eines der Fahrzeuge, das diverse andere blockiert, erst mit
Starthilfe an. Schließlich geht einem italienischen Motorradfahrer
so langsam die Geduld aus und er ruft dem nächsten "Platzanweiser"
laut zu: "Avanti, Avanti!". Meine erste Etappe durch Dänemark führt
über Neben- und Landstraßen, dann auf die Bahn Richtung Deutschland.
Immer wieder erwischt mich ein mehr oder weniger kräftiger Schauer,
das Regenzeug kommt also wieder zu Ehren. Im Dörfchen Missunde
muß mittels Fähre ein Flüsschen überquert werden, ein echt niedliches
Schiffchen, die Überfahrt dauert keine 2 Minuten und der Kapitän ist
gleichzeitig auch Kassierer. Eckernförde ist schnell gefunden, mein
Hotel auch. Dies ist etwas mehr "gediegen" mit feinem Restaurant und
während ich an in meiner Motorradkluft an der Rezeption stehe und
nach meinem vorbestellten Zimmer frage, kann ich an der Reaktion
der Rezeptionsdame sehen, wie diverse Klischees über Motorradfahrer
vor ihrem geistigen Auge vorbeiziehen - von zweifelnd über ungläubig
bis hin zu ablehnend kann ich alle Reaktionen wie ein offenes Buch von
ihrer Mimik und Gestik ablesen... Das Zimmer ist nett, aber mein
"Urlaubsglück" bleibt mir auch diesmal treu: Das Zimmer ist im 2.
Stock, weshalb es mich mal wieder freut, im Schweiße meines
Angesichtes das schwere Gepäck die Treppen hochzuwuchten.
Nach Duschen und Klamottenwechsel erkunde ich Städtchen und
Hafengebiet zu Fuß: Eine schöne kleine Altstadt nebst einem eben-
solchen Hafen. Ein gemütlich aussehendes Traditionsgasthaus lockt
mich ins Innere, Speis' und Trank sind ohne Fehl und Tadel.

Die Altstadt von Eckernförde
lädt zum Bummeln ein
Der Hafen ist malerisch Der Eigner der Fisch-
küche hat offenbar Humor

Tag 30 (Eckernförde-Bonn, ca. 570 km):

Ich kann nicht nur die Regensachen weglassen, nein, sogar der
Pullover kann an diesem letzten Tag im Rucksack bleiben - eine
ganz neue Erfahrung in diesem Urlaub. Viel mehr gibt's sber auch
nicht zu berichten. Nach 570 km und knapp 7 Stunden Fahrt,
unterbrochen nur von ein paar Pausen, komme ich wieder zuhause
an. Zum letzten Mal abladen, dann kommt das Mopped wieder
in die Garage. Als letzte Tat werden noch 2 kleine Reparaturen
an der BMW vorgenommen: der rechte Ölkühlerschlauch wird
nachgezogen und der lockere linke Heizgriff wieder angeklebt.
Die Nachbereitung des Urlaubs wird noch etwas dauern, aber
schon jetzt habe ich wieder Sehnsucht nach Island...

 

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TIPP:
- Eckernförde ist eines 2. Blickes würdig, die Stadt ist vor allem
   für Sommer- und Strandtouristen interessant
- Bleibt fest zu halten, das Island neben der grandiosen Natur, den
   Sehenswürdigkeiten und den Menschen auch recht teuer ist - zum ersten Mal
   nach über 10 Jahren habe ich Minus auf dem Konto...

Letztes Update: 29.09.2012