Irland- Süd 10.08. - 27.08.2018

Tag 13 (Blackpool Besichtigungstour, wenig km, viel Nieselregen...):

Beim morgendlichen Vorfrühstück aka Morgenzigarette habe ich ein
Café gesichtet, das KEINE Zuckerstangen in der Auslage hat, das
suchen wir auf. Danach geht's auf ins Getümmel! „Coral Island“ ist
die Essenz von Blackpool: eine höhere Konzentration von Cash-
machines, Spielen, lauter Musik und Fast Food auf solch kleinem
Raum dürfte weltweit einzigartig und unmöglich zu toppen sein. Der
Blackpool Tower ist uns zu teuer und zudem dürfte bei dem kräftigen
Wind und leichtem Nieselregen das Vergnügen ohnehin etwas einge-
schränkt sein. Das North Pier ist etwas gediegener ausgestattet, die
Innenstadt mit den Einkaufspassagen ist gut zum Shoppen. Mit der
Tram geht es zum South Pier und weiteren Vergnügungen weltlicher
Art. Am South Pier ist der „Pleasure Beach“ Park mit zahlreichen
Fahrgeschäften, leider muß man dort Eintritt bezahlen. Wir begnügen
uns mit einer Tramfahrt in einem historischen Wagen der Küste
entlang. Beim Aussteigen aus dem Zug hat sich der leichte Nieselregen
in einen ausgewachsenen Küstenregen verwandelt - wir flüchten in ein
amerikanisches 50er Jahre Retro-Café/Restaurant für ein Bier und
einen Imbiß... Ein Hotdog später ist der Regen weggezogen. Wir
wandern zurück ins „Bed without Breakfast“, genehmigen uns ein
paar Biere im Pub um's Eck und das war‘s für heute - morgen geht
es nach Chester, wo wir die Freunde treffen werden.

Wunderschöne historische
Straßenbahn
Coral Island - markt-
schreierischer geht's nicht!
Die North Pier ist
deutlich ruhiger
Der Wind legt zu... Fahrgeschäfte ohne Ende Da liegt jemand
auf der Lauer!

Tag 14 (Blackpool-Chester, ca. 120 km):

Ich glaube, ich habe mir gestern bei dem kühlen, windigen Nieselwetter
eine Erkältung zugezogen... Selber schuld, wenn man nur im T-Shirt
ohne Jacke rausgeht! Frühstück nehmen wir im nahen Café in vollem
Lederzeug ein, da wir um 10:00 schon aus den Zimmern ausgecheckt
haben müssen. Bis Chester ist es nicht weit, unsere Zimmer sind aber
noch nicht fertig, wir dürfen aber unsere Sachen in einem kleinen Aufenthalts-
raum zwischenlagern, kämpfen mit einem widerspenstigen Parkautomaten
und ziehen uns dann um. Im Café an der Ecke, das uns die Parkmünzen
gewechselt hat, nehmen wir die erste Stärkung zu uns. Wir suchen die
Chester Cathedral auf, die ziemlich eindrucksvoll ausgestattet ist und
definitiv einen Besuch lohnt. Dann kommt ein Anruf von Maurice - er ist
krank und kommt nicht... Unsere und seine Enttäuschung sind groß. Wir
versuchen am Bahnhof herauszufinden, ob ein Bus, Zug oder Taxi nach
Wales fährt. Zug: fährt nur an der Küste entlang. Bus: Nur mit Umsteigen,
unsicherem Fahrplan und viel Geduld. Taxi: ein Taxifahrer bietet uns einen
Sonderrabatt an - 100 £ - Leider für uns zu viel. Es wird heute Abend also
nix, sehr schade. Wir werden versuchen, ob wir morgen früh einen
Abstecher nach Wales machen können. Jetzt aber sehen wir uns erstmal
in Ruhe das schmucke Städtchen Chester an, das mit seinen pittoresken
und reich verzierten Fachwerkhäusern, den schönen und teils edlen
Geschäften und geschäftigen Treiben zu gefallen weiß. Mich hat es
allerdings definitiv erwischt: der Hals schmerzt, die Nase ist zu und die
Stirn glüht, dazu ist mir noch schwindelig - das geht gar nicht! Eine
Apotheke hält Medikamente bereit, die hoffentlich für Abhilfe sorgen.
Nach der Stadtbesichtigung kehren wir diesmal bei einem guten Italiener
ein, anschließend geht‘s diesmal relativ früh zurück zum Hotel, nicht ohne
beim Café noch ein Nachtbier ein zu nehmen.

Chester - Alte Mühle Kunstvolle Figuren Chester mit seinen putzigen
Fachwerkhäusern gefällt uns
Die Kathedrale ist ein echtes Kleinod Prachtvolle Deckenverierungen
Ausblick von einer der Galerien Die Einkaufsgalerien im 1. Stock
sind eine Spezialität von Chester

Tag 15 (Chester-Salisbury, ca. 420 km)

Morgens um 08:00 in Chester: 12 Grad... Die Wettervorhersage sieht
allerdings ganz brauchbar aus. „Unser“ Café hat das Schicksal in
Form eines defekten Kühlschranks ereilt, daher gibt‘s dort leider nix.
Von den 3 verfügbaren Cafés in der nächsten Nähe suchen wir uns
ausgerechnet jenes aus, in dem eine Schnarchnase arbeitet: Meine heiße
Schokolade besteht überwiegend aus Kaffee, die bestellten Toast und Eier
sind erst eine Nachfrage und 20 min später auf dem Tisch - der Tag fängt
ja gut an... Wir besuchen Maurice und Janet, die sich riesig freuen, uns zu
sehen. Eine Stunde später dränge ich zum Aufbruch, da wir gut 420 km
fahren müssen und es ist schon früher Nachmittag. Wir müssen wieder
zurück nach Chester, um auf die M6 zu kommen - um so größer ist die
Enttäuschung, das es gut 25 km lang wg. Baustellen kaum vorwärts geht.
Später wird‘s flotter, aber 30 km vor unserem Tagesziel Salisbury beginnt
es erst zu regnen, dann zu schütten und schließlich zu kübeln! Wir sind
komplett aufgeweicht, als wir am Ziel ankommen. Meine erste Frage an
die Gastgeberin lautet daher folgerichtig, ob sich ein Fön im Zimmer
befindet und... ist vorhanden! Ein erster dicker Pluspunkt, dem einige
weitere in Form von alten Zeitungen für‘s Ausstopfen der nassen Stiefel,
sehr schönen Zimmern und einem formidablen Abendessen folgen.

Zum wiederholten Mal: Alles nass!


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TIPP:
- Blackpool hat eindeutig bessere Zeiten gesehen: Man sieht es, wenn
   man von der Promenade etwas ins Hinterland abweicht. Trotzdem ist
   es einen Besuch wert.
- Blackpool ist ein Mekka für Vergnügungssüchtige, Casinogänger und
   Zuckerkranke... Aber der schöne Strand und das Nordpier wiegen
   manches wieder auf.
- Chester lohnt sich definitiv für einen Tagestrip: Viele, sehr gepflegte Fachwerk-
   häuser, die Einkaufspassagen mit den für die Stadt typischen "Hochetagen"
   und eine allgemein hübsche Altstadt laden zum Bummeln und Shoppen ein.

Letztes Update: 14.09.2018