Äussere Hebriden 04.08. - 26.08.2023

Tag 15 (Stornoway Stadbesichtigung):

Das Wetter sieht wieder ziemlich gut aus, was machen wir mit dem
letzten Tag auf den Hebriden? Ein Bootsausflug nach St. Kilda?
Dauert leider zu lang… Zuerst gehe ich ins Stadtzentrum und direkt
in den Harris Tweed Shop. Trotz der Preise will ich sehen, ob ich was
Schickes finde - finde ich auch: einen Sweater in "gemauscheltem" Grün
für 100 Pfund. Dann laufe ich das Lews Castle an, dessen Räumlichkeiten
für jedermann offen sind. Ein Riesen-Kakao und ein kleiner Brownie später
kehren meine Lebensgeister vollends zurück. Das kleine Museum und die
wilden Gärten sehe ich mir als Nächstes an, ich hätte aber auch noch Lust,
das "Blackhouse Village" anzufahren, das ist auch nicht weit weg. Das mache
ich auch und es lohnt sich! Eine kleine Siedlung von alten "Blackhouses",
die, nachdem die letzte Bewohnerin 1974 ausgezogen ist, 1976 restauriert
und umstrukturiert wurde. Man kann dort sehr schön sehen, wie ärmlich
die Menschen damals gelebt haben. Auf dem Rückweg sehe ich mir noch
ein kleines "Sheiling" an - eine kleine Hütte, die z. B. benutzt wurde, wenn
man das Vieh auf eine entfernte Weide gebracht hat, auch hier alles recht
"basic". Im B&B mache ich Datensicherung und packe erstes Zeugs zusammen,
da ich früh raus muß: Um 04:45 wird der Wecker klingeln, um 06:10 muß
ich auf der Fähre einchecken. Wenn‘s nicht zu voll ist, werde ich heute auch
noch "meinem" Pub auf eine Visite besuchen. Ein weiteres Restaurant am
Hafen wartet auf mich:  Burger? Heute nicht… Steak? Hatten wir erst. Dann
halt eine Pizza. Das Pub ist für einen Freitagabend erschreckend dünn besucht,
füllt sich dann aber doch recht schnell. Bei der Rückkehr vom Rauchen kippe
ich mir auch noch mein Bier über die Hosen, die den Rest des Urlaubs
entsprechend duften werden… :-)

   
Frühstück! Der Hafen von Stornoway. Lews Castle...
   
...weiß mit seinen
Räumlichkeiten...
...zu beeindrucken. Kleinod: Schmuckstück
im Schloß-Museum.
   
Auch die Gärten... ...haben was zu bieten. Ganz schön eng: Eingang
zu einem Blackhouse.
Blackhouse Village. Bis in die 1960er waren
die Wände noch nackter Fels
und ohne Fenster!
Heute Touristenattraktion.
Die letzte Bewohnerin. Immerhin: Schön gelegen... Wandfoto in meiner Unterkunft.

Tag 16 (Harris-Lewis-Edinburgh), ca. 470 km

Um 04:45 klingelt der Wecker, ich mache mich parat. Für die paar Meter
zum Hafen werde ich wohl keine Regensachen brauchen, so meine
Überlegung. Falsch gedacht! Die Motorräder sind die letzten Fahrzeuge,
die an Bord dürfen, ich bin ordentlich aufgeweicht. An Bord suche ich mir
eine Nische, lege die Jacke aus und mache mich lang, obwohl mir das bei
dem Geschaukel angesichts des Seegangs nicht ganz leicht fällt. Nach gut
2 3/4 Stunden legt die Fähre in Ullapool an, das Wetter hat sich zwar
beruhigt, aber gut sieht‘s nicht aus. Die Fahrt macht aber Spaß: Das
Wechselspiel von Sonne und Wolken im Nationalpark Cairngorms und
dem Skigebiet Glenshee taucht die Heide- und Berglandschaften in immer
neue Farbmuster, dazu die gewundenen Straßen! Erst kurz hinter Braemar
hört der Spaß auf: es zieht kräftiger Regen auf, der mich in die Regensachen
zwingt. An einer Tanke will ich endlich mal den Luftdruck der Reifen
kontrollieren, aber ich kriege das Mistding von Automat nicht in Gang.
Ein Autofahrer, der seine Reifen prüft, schenkt mir die letzte Minute
seines eingeworfenen Kleingeldes, damit geht’s - die Reifen haben auf
jeden Fall ordentlich Luft gelassen. Die letzten 60 km bis Edinburgh werden
auf der Bahn zurückgelegt, meine Unterkunft in der University von Edinburgh
(!) ist einfach zu finden. Mein Zimmer ist recht schlicht, das hatte ich zwar
prinzipiell erwartet, die Realität übertrifft‘s aber - Naja… Immerhin:
Zweiräder können im Innenhof parken. Da es heute ein seeehr langer
Tag war und es schon fast 9 Uhr ist, suche ich das nächstgelegene
Restaurant auf: ein Italiener, der sich auf sardisches Essen spezialisiert hat.
Anschließend suche ich noch einen Pub heraus - keinen Irish Pub,
obwohl es machbar wäre, aber ich bin einfach zu müde.

 
Nett, was mir der B&B
Besitzer mir da für's
Frühstück mitgegeben hat!
Auf der Fähre:
Es regnet Bindfäden...
In Ullapool sieht's
etwas besser aus.
   
Der Regen ist dennoch... ...nicht weit weg. Flauschige Wolke.
     
Gediegene Landschaften. Aha: genau richtig erwischt! Straße zum Glenshee...
...und drumherum. Braemar Castle.
Edinburgh! Im abendlichen Pub.


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TIPP:
- Das Blackhouse Village ist trotz Eintritt einen Besuch unbedingt wert!
- Die Glenshee Region ist ein Highlight jeder Fahrt durch Schottland.
- In den schottischen Highlands gilt noch mehr als sonst: Four seasons in one day...

Letztes Update: 11.09.2023