Royal Enfield Model G Restauration

06.01.2007 - Um die Strahlkabine etwas transportabler zu
bekommen, besorge ich mir im Baumarkt ein Reststück einer
Küchenarbeitsplatte (30 mm stark) und ein paar Lenkrollen,
Dann geht es ans Polieren des Getriebegehäuses, das viel
Zeit in Anspruch nimmt. Meine Poliermaschine braucht zwischen-
durch immer wieder eine Erholungspause zum Abkühlen, in dieser
Zeit werden die Löcher für die Rollen in die Holzplatte gebohrt und
die Platte passend abgesägt. Auf diesem Wagen kann die Strahl-
kabine bedeutend leichter bewegt werden, vielleicht nimmt dann
auch meine Motivation für die Strahlarbeiten zu... Das Polieren der
Teile macht mir großen Spaß, trotz des Drecks, der dabei rundherum
und vor allem in meinen Gesicht entsteht, jedenfalls erstrahlen die
Teile nach 2 Stunden wieder in altem Glanz, mein Miene dagegen
bedarf eindeutig der Grundreinigung. Die beiden Hauptwellen sind
mittlerweile mit neuen Buchsen und ein paar neuen Zahnrädern
versehen und warten jetzt auf den Einbau in das frisch überholte
Gehäuse.

Der Getriebedeckel
sieht nach der
Grobreinigung...
...ebenso furchtbar aus
wie der Rest,...
...wogegen die
Wellen in frischem
Glanz erstrahlen.
Der Deckel ist nach dem
Schleifen und Polieren kaum
wieder zu erkennen, ...
...genauso der Rest der Teile.

25.01.2007 - Ein Anruf vom großen Meister in Groß-Gerau und ich
sause los - es geht um die zu bestellenden Ersatzteile und die Frage,
ob sich die linke Seite des Kurbelgehäuses zum Einbau eines
Simmerings eignet, dazu müssen wir uns den Primärtrieb inkl.
Primärgehäuse genauer ansehen. Zwischen dem Primärdeckel und
dem Kurbelgehäuse sitzt ein einfacher, aber recht dicker Gummiring
zur Abdichtung. Da sollte sich problemlos ein kleiner selbstgedrehter
Flansch mit einem kleinen Simmering unterbringen lassen - eine
Aufgabe für den Spezialisten vermutlich... Einige Neuteile werden
gebraucht, dazu zählen die Rollen der Kurbelwellenlagerung, deren
Lagerkäfige und, soweit erhältlich, die Lagerschalen. Die sind zwar
laut Auskunft eines Händlerkollegen, den Hr. Weigelt angesprochen
hat, ins Gehäuse eingegossen, dennoch tauchen sie im Ersatzteil-
katalog auf. Hr. Weigelt will vor einer Neubestellung aber probieren,
ob sich die Schalen mittels gezielter Wärme zum Verlassen des
Gehäuses auffordern lassen. Die rechte Schale sieht sehr gut aus
und kann weiter verwendet werden, die linke Schale hat aber einige
Spuren vom langen Stillstand des Motors.

26.01.2007 - Anruf von Hr. Weigelt - die Lagerschale ließ sich
problemlos entfernen, im Onlinekatalog von Hitchcock's Motorcycles
sehe ich aber, dass ausgerechnet diese nicht mehr erhältlich ist.
Ich schlage Hr. Weigelt vor, meinen Bestand an Gebrauchtteilen
zu durchforsten, vielleicht ist da noch was Brauchbares dabei.

28.01.2007 - Mist, im meinem Sammelsurium finden sich zwar
einige Lagerschalen, die sind aber größer - lediglich in einem
Kurbelgehäuse ist noch eine verbaut. Mittels Lötlampe und etwas
Kältespray fällt sie schließlich aus ihrem Sitz, nach einer Politur
mit 2200er Schmirgelpapier offenbaren sich aber Pittingspuren.
Die neuen Stößelführungen, Stößel und die Nockenwellenachsen
lege ich mir parat, die werden mitsamt den noch zu bestellenden
Teilen zu Hr. Weigelt verschickt. Im Online Teilekatalog suche ich
nach den benötigten Brocken, aber die in vier verschiedenen
Stärken erhältlichen Beilagscheiben (zum Ausgleich des Lager-
spiels sind nicht mehr aufgelistet - dafür gibt es aber die Lager-
rollen in drei verschiedenen Abmessungen. Da ich mir nicht sicher
bin, ob sich die Maße auf den Durchmesser oder die Länge
beziehen (und damit ein Ausgleich für die nicht mehr lieferbaren
Beilagscheiben), frage ich bei Hitchcock's nach. Eine weitere
Anfrage geht an Burton Bike Bits, ob der evtl. noch eine neue
Lagerschale in seinem Fundus hat.

29.01.2007 - Keine Lagerschale in Sicht, dann muss wohl doch die
alte Lagerschale noch ein wenig durchhalten. Beim morgendlichen
Besuch beim Dreher kann ich endlich meine Halteplatten in Empfang
nehmen, passend gebohrt. Das Sechskantloch hat der Dreher aber
nur so groß wie möglich vorgebohrt und die Ecken mit einem feinen
Bohrer "markiert" - darum betrachte ich die 140 Euro schon als
grenzwertig für die Arbeit - nicht wegen der Qualität, aber dafür hätte
ich mir auch einen Satz Zollbohrer besorgen können (die ich
immerhin nochmals hätte verwenden können) - Zu spät... Im Baumarkt
besorge ich mir noch zwei Vierkantfeilen mit unterschiedlichem Hieb,
die werde ich zum Herstellen des Sechskants in den beiden Platten
wohl benötigen...

Die Haltebleche
sind maßgefertigt...
der Sechskant aber
erst halb fertig.

 

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Letztes Update: 30.01.2007