Honda CB250 G5

09.07.2013 - Warum der Hauptbremszylinder mein "Angstgegner"
ist? Liegt daran, dass ich das Altteil nur mit viel Bastelei überhaupt
auseinander bekommen habe und ich nicht weiß, wie ich den sehr
tief liegenden Seegering montieren soll... Aber vorerst läuft es wie
am Schnürchen: Die Bremspumpe wird nochmals mit Bremsenreiniger
ausgespült und trockengewischt, dann mit Bremsenmontagepaste
leicht eingeschmiert. Der Reparatursatz läßt sich anhand der Ex-
plosionszeichnung im Handbuch leicht zusammensetzen und montieren,
der Seegerring wird, nachdem ich den Bremskolben mit einem selbst-
gefertigten Blech heruntergedrückt habe, mit einem kleinen Schrauben-
zieher vorsichtig in Position geschoben - passt! Die Staubmanschette
nebst Haltedraht ist auch schnell montiert, das Teil muss also nur noch
ein wenig abgeschliffen und neu lackiert werden. Nach den ersten
Schleifvorgängen muss ich aber feststellen, dass sich am unteren Teil
des Bremshebelhalters ein Riss befindet, der bis in das Pumpengehäuse
reicht - die Pumpe ist damit Schrott! Drei Abende Arbeit für die Katz!
*#§"&!!! Was nun? Ich habe noch eine andere Pumpe, die versuche
ich zu zerlegen, was diesmal relativ reibungslos und schnell klappt.
Die Bohrung der Pumpe sieht noch ganz gut aus, aber wie bekomme
ich jetzt den Reparatursatz lebend aus der defekten Pumpe?
Nach kurzer Überlegung entschließe ich mich, die defekte Pumpe
soweit mit der Trennscheibe zu bearbeiten, dass ich besser an den
Seegering komme, um diesen ohne Beschädigung demontieren zu
können. Milimeter um Milimeter taste ich mich vorsichtig an den Ring
heran, schliesslich bekomme halte ich den nicht ganz preiswerten
Reparatursatz ohne Beschädigung in der Hand - Uff... Die 2. Pumpe
wird grob gereinigt und erstmal in Rostlöser eingeweicht, mir langt's
derweil für Heute.

In der Mitte sieht man
noch den Riss
So kann ich den Reparatursatz
wenigstens retten!
Die Ersatzpumpe liegt bereit Der Reparatursatz


15.07.2013 - In den letzten Tagen habe ich nur ein paar Kleinarbeiten
erledigt: Die andere Bremspumpe instandgesetzt, neu lackiert, die Lenker-
klemmen abgeschliffen und lackiert (insgesamt 3 x, weil der Lack nicht
hielt...), das Abdeckblech der Bremsscheibe zerlegt, die Haltestücke ent-
rostet, lackiert und mit neuen VA Schrauben wieder zusammengesetzt und
das Hinterrad noch einmal ausgebaut - mir fiel nämlich auf, dass ich mit
dem Rad nicht sehr weit nach vorne kam, das Langloch in der Schwinge
war noch zur Hälfte frei. Aber warum? Nach nochmaligem Begutachten
der alten zersägten Schwinge fällt es mir auf: Die Schwinge, die ich montiert
habe, stammt offenbar nicht von einer CB, sondern einer CL, die Schwinge
der CL ist hinten geschlossen, während die der CB hinten offen ist, damit
fehlt der Platz für die von der CB montierten Kettenspanner bzw. deren
Gleitstücke... Nach Kontrolle der sonstigen Abmessungen und vor allem
der Materialstärke bleibt mir nur eine Radikallösung: Mit einer sehr
dünnen Trennscheibe schneide ich die Enden auf, entgrate und lackiere
die Schnittkanten mit dem Pinsel - Ufff, hat geklappt! Jetzt passt auch das
Rad wieder perfekt und läßt sich bis ganz nach vorne schieben.
Da ein Originallenker nirgends aufzutreiben ist (der Lenker der deutschen
Ausführung ist flacher als der für andere Länder), entscheide ich mich für
ein qualitativ hochwertiges Plagiat: Ein Tommaselli Lenker mit ähnlichen
Abmessungen wird geordert, außerdem ein neuer Bremslichtschalter
für die vordere Bremse, einer für die hintere Bremse sowie ein paar Klein-
teile, womit das Konto wieder um satte 100 Euro ärmer wird.

20.07.2013 - Einige Teile sind mittlerweile angekommen, es geht weiter:
Der Hauptbremszylinder bekommt den fehlenden Stützring für den Gummi-
balg des Bremsflüssigkeitsbehälter. Ich mache mich über die Armaturen
her, der neue Drehzahlmesser und der Tacho werden mit neuen Gummi-
dichtungen in die gebrauchten Chrombecher eingesetzt, die Stützhülsen
für die Gummidämpfer der Befestigung fehlen allerdings. Im Baumarkt hole
ich mir daher ein passendes Alurohr mit 6mm Innendurchmesser, das,
entsprechend abgesägt, Ersatz liefert. Die Kabel der Instrumentenbe-
leuchtung werden mit Gummiführungen durch die Chrombecher gesteckt,
dann die Instrumente mittels Gummidämpfern und Hutmuttern auf dem
Instrumentenhalter befestigt. Der Lampenträger folgt als Nächstes, dann
mache ich mich über den Bremsverteiler her, der die beiden Bremsleitungs-
hälften verbindet, ausserdem trägt er den Bremslichtschalter. Der Brems-
verteiler wird abgeschliffen, grundiert und nach ein paar Stunden silbern
lackiert. Als letzte Tat montiere ich den Aufbockgriff am Rahmen.
Der Batterieträger soll als nächstes montiert werden, an ihm sind sowohl
das Blinkrelais, der Regler, der Gleichrichter und das Startrelais befestigt.
Ich habe zwei der Startrelais, die brauchbar aussehen, aber sowohl
Regler, Blinkrelais als auch der Gleichrichter sehen traurig aus: Die Kabel
verottet, die Isolierung brüchig und alles mit einer Schicht aus Dreck und
Rost paniert - das wird so nix... Die meisten Sachen finde ich neu oder
gebraucht bei eBay, sie werden umgehend geordert.

Die Armaturen sind noch
mit Schutzkappen versehen
Der Handgriff zum
Aufbocken
Der Lampenträger ist
an seinem Platz
Die vordere Bremse
ist fast fertig

27.07.2013 - Vor einer Woche hatte ich, mangels Neuteilen, zwei
vordere Blinkerhalter zum Verchromen weggegeben, die sind bereits
gestern fertig geworden und werden heute flugs montiert - aber vorher
werden sie innen noch mit Rostumwandler und Grundierung eingepinselt.
Die Blinker folgen gleich, dann setze ich mit den in der Woche ange-
kommenen Neuteilen die vordere Bremse endgültig zusammen. Der
Bremsdruckverteiler wird mit dem neuen Bremslichtschalter versehen
und am Lampenhalter montiert, dann kommen die neuen Stahlflex-
Bremsleitungen an ihren Platz. Dem Hauptbremszylinder fehlte noch
die untere Abdeckplatte sowie der Gummidämpfer des Bremshebels,
damit ist auch dieses Teil montagefertig. Das neue Blinkrelais nimmt
mitsamt Gummihalter seinen Platz am Batterieträger ein, danach mache
ich mich über den vorderen Scheinwerfer her: Der Chromring braucht
nur eine Politur, der Reflektor dagegen muss am Rand entrostet werden.
Der Lampentopf weilt unterdessen bereits seit einigen Tagen beim
Lackierer, das war mir selbst zu heikel (wegen des Kunststoffs). Dann
sehe ich mir die diversen Lenkerschalter ein, einiges davon ist brauch-
bar, einiges anderes eher weniger. Die brauchbaren Teile werden mit
Rostlöser eingeprüht, in den nächsten Tagen kümmere ich mich weiter
darum. Sorgen macht mir ein verchromtes Blechteil, das, an den
Lenkerklemmen befestigt, als Führung für die Seilzüge dient. Dieses
Teil fehlt praktisch immer, auch an meiner Maschine. Leider gibt's
das neu nicht mehr, der einzige Anbieter in den USA will satte 31 $
plus Versand haben, ich werde wohl in den sauren Apfel beißen
müssen, da die Bauform nicht ganz einfach ist. Die fehlenden hinteren
Fußrastenträger dagegen werde ich aus 3 mm starkem Edelstahl-
blech selbst herstellen.

Endlich komplett... Die Front nimmt langsam
Gestalt an
Der Reflektor badet
ebenso in Rostumwandler...
...wie das Anlasserrelais

30.07.2013 - Ich bastele mir aus einem Stück U-Eisen, ein paar Stahl-
bändern und einigen Schraubzwingen eine Art "Tiefziehform", um das
Edelstahlblech für die Fußrastenträger mittels Schraubstock als Ersatz
für die nicht vorhandene Presse in Form zu drücken - es klappt zwar,
aber das Werkstück wird zu rund, es fehlen die Ecken. Mir und meinem
Schraubstock fehlt eindeutig die Kraft, daher bleibt mir nur, die Stücke
einzeln zuzuschneiden und dann mittels Schweißgerät zu verbinden,
dazu fehlt mir aber heute die Lust...

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Letztes Update: 30.07.2013