Royal Enfield 
        Interceptor Series II
        20.12.2004 - Ein weiteres Telefonat mit (dem 
        Anrufbeantworter)
        Met-rik bringt 
        leider auch keine neuen Erkenntnisse. Außerdem
        schaffe ich's abends auch nicht zu
        ISA. Na ja, was 
        soll's...
        Mein Beschwerdeanruf bei Hr.
        Weigelt artet 
        dann allerdings zu
        einer längeren Angelegenheit aus - er kann sich das ruinierte
        Gewinde nur so erklären, weil eine der zehn Schrauben des Deckels
        einige Millimeter länger ist als die anderen und er aus Versehen
        eine Kürzere erwischt hat. Das werde ich anhand der Überreste
        mal nachmessen.
      21.12.2004 - Tja, der bei
      HBS bestellte 
      Ölthermostat ist nicht mehr
      lieferbar - Schade, das Ding wäre genau richtig gewesen. Er hat
      alternativ ein per Hand zu verstellendes Ventil geordert, aber ob
      das die Lösung ist, die sich suche? Auf jeden Fall werde ich mir 
      das Ding mal näher ansehen, es ist anscheinend noch ein Stück
      kleiner als der Thermostat. Aber ich setze immer noch ein wenig
      Hoffnung aus ISA, da der Ölthermostat noch in deren Katalog zu
      finden ist - vielleicht haben die ja noch ein Exemplar herum liegen.
      Mal sehen, ob Ichs morgen Abend schaffe, der Verkaufsladen
      hat nur bis 17:00 geöffnet. Bei
      Polo erstehe ich 
      noch eine neue
      Kette für die Enfield, eine "Preiswerte" für "nur" 152.- Euro.
      22.12.2004 - Der Besuch bei
      ISA-Racing verläuft 
      nur bedingt
      erfolgreich: Das Smith Öldruckinstrument passt von den Anschlüssen
      perfekt und sieht deutlich besser aus als das Teil Hr.
      Weigelt.
      Der Ölthermostat ist aber leider nicht der vermutete, sondern ein
      zwar ähnlicher, aber von seinen Ausmaßen her fast identisch mit
      meinem - und damit leider auch nicht brauchbar. Für die Ölförder-
      leitungen zu den Zylinderköpfen finden wir auch nichts Brauchbares,
      die Einzelleitungen wären vom Leitungsquerschnitt eher noch dünner
      als die originale Leitung. Also warten wir mal schlichtweg ab, wie
      sich der Öldruck bei laufendem Motor entwickelt. Praktisch 2 Minuten
      vor Geschäftsschluss schaffe ich's auch noch zu
      HBS und sehe 
      mir
      das vom Chef besorgte manuelle Ventil an: Es sperrt nicht die Zufuhr
      zum Ölkühler, sondern öffnet intern einen Bypass. Das Öl soll sich
      also den Weg des geringsten Widerstands suchen und den Ölkühler
      ignorieren, so die Idee. Da das Teil wirklich sehr zierlich ist und die
      Anschlüsse perfekt zu meinen neuen Leitungen passen, nehme ich's
      mit und werde ihm eine Chance gegen.
      24.12.2004 - Ein paar Kleinigkeiten bekomme ich 
      trotz des
      Feiertages noch geschafft: Die neue Endloskette wird mittels Flex
      geöffnet und vormontiert, mit ihrer Hilfe kann ich das vordere Ritzel 
      gegen das Originale mit 20 Zähnen austauschen, allerdings schleift
      die Kette am Kettenschutz, deshalb wird aus dem Befestigungsloch
      wohl ein Langloch werden müssen. Der neue Kettenschutz weist
      schon wieder Rostansatz auf - die Qualität englischen Chroms
      scheint nicht immer so berühmt zu sein, das werde ich versiegeln.
      Aus einem Stück Edelstahl- Rundstab, einem Gewindeschneider,
      zwei Cycle- Muttern und einer Unterlegscheibe schneide, schweiße
      und poliere ich mir eine neue Anschlagschraube für den Primär-
      deckel, die eine deutlich breitere Auflagefläche hat als das
      Originalteil.
      26.12.2004 - Nachdem ich den Flugrost am "neuen" 
      Kettenschutz
      entfernt habe, grundiere ich die Stellen mit Zinkspray. Hoffentlich
      hält das wenigstens so lange, bis ich den alten Kettenschutz neu
      verchromen lassen kann. Außerdem wird die vordere Befestigung
      des Teils mit einem Langloch versehen - jetzt passt's. Es folgt der
      hintere Primärkasten, den ich am Motorblock mit Dichtmasse
      einsetze. Sieht soweit ganz gut aus, dann wagen wir uns mal an die
      Kupplung. Nach dem Studium der Montageanleitung und des Ersatz-
      teil- katalogs sortiere ich die zahlreichen Teile und das Ganze zum
      Test provisorisch zusammen. Irgendwie stimmt da aber was nicht:
      Die Schieblehre offenbart einige Ungereimtheiten wie der nun zu
      kurze Bolzen des Lichtmaschinen- Rotors oder eine fehlende
      Distanzbuchse am Kupplungskorb. Den Rotor muss ich fast einen
      Zentimeter abdrehen lassen, sonst ist der Befestigungsbolzen
      einfach zu kurz. Dann soll der Dreher auch gleich die Distanzbuchse
      anfertigen. Die Druckstange der Kupplung passt nicht auf den Druck-
      pilz der neuen Kupplung - bei der alten Kupplung trafen hier ein
      Druckteller und eine Scheibe aufeinander, bei der neuen Kupplung
      sieht es eher nach einer Kugel aus. Mal sehen, was
      
      Hitchcocks dazu
      sagen. Verdammt, klappt heute wieder gar nix? Die vordere Rolle
      des Zahnriemens braucht mehr Platz, als ihr zusteht, deshalb muss
      ich an den Aufnahmen für den Lichtmaschinen- Stator die Feile
      ansetzen...
      28.12.2004 - Der Dreher hat gute und schnelle 
      Arbeit geleistet:
      Der Rotor und die Distanzbuchse sind fertig - bei den Abmessungen
      der Buchse habe ich aber offenbar Mist gemessen: Sie ist 5 mm zu
      lang (wie sich später in der Garage herausstellt), macht aber nix,
      dann wird sie eben abgesägt. Für den Druckpilz der neuen Kupplung
      sucht er mir auch noch eine passende Lagerkugel heraus und bohrt
      den Druckpilz vorsichtig etwas auf - die Kugel passt perfekt. Mit
      schlappen 25 Euro bin ich mal wieder dabei. Für die fette Mutter
      des Zahnriemenantriebsrades auf der Kurbelwelle besorge ich mir
      anschließend noch etwas Loctite Mittelfest - für ein Sicherungsblech
      unter der Mutter ist leider zuwenig Platz. Aus England sind die
      Druckstange für die Kupplung, der Druckteller und neue Ölleitungen
      für die Kipphebelachsen angekommen. Mit der Kette hätte ich aber
      noch ein paar Tage warten sollen: Über 
      eBay fällt mir ein Händler auf,
      der Ketten und Kettenkits sehr günstig anbietet - Grrr. Für ganze 35
      Euro ersteigere ich eine O-Ring- Kette, die lege ich mir auf's Lager.